Industriekauffrau/mann

Tätigkeitsmerkmale

Industriekaufleute führen Büro-, Verwaltungs- und Organisationstätigkeiten in Industriebetrieben sämtlicher Wirtschaftsbereiche durch. Sie sind z.B. im Einkauf von Rohstoffen, in der Materialverwaltung (z.B. Lagerwesen und Versand), im Rechnungswesen (Buchhaltung, Kostenrechnung und Fakturierung), im Personalbereich (Personalverwaltung, Lohnverrechnung) oder in der Werbung tätig.

Die im Einkauf tätigen Industriekaufleute stellen über Auftrag der Produktionsleitung die zum industriellen Fertigungsprozess benötigten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bereit. Sind die benötigten Materialien nicht in ausreichender Menge lagernd, holen sie von Lieferanten Angebote ein, überprüfen diese hinsichtlich der Konditionen (Zahlungsbedingungen, Liefertermine u.a.) und stellen Kostenvergleiche zwischen verschiedenen Angeboten an. Sie führen schließlich die Bestellung schriftlich oder telefonisch durch, überwachen die termingerechte Lieferung und prüfen die gelieferten Materialien bezüglich Qualität und Quantität. Bei auftretenden Mängeln (Transportschäden, Nichteinhaltung der Lieferbedingungen u.a.) reklamieren die Industriekaufleute bei den Lieferanten. Weiters kontrollieren sie die eingelangten Rechnungen und leiten diese an die Buchhaltung weiter.

Die im Verkauf beschäftigten Industriekaufleute bearbeiten Kundenbestellungen und Anfragen. Einlangende Bestellungen tragen sie in das Auftragsbuch bzw. in die Kundenkartei ein. In den meisten Betrieben werden Auftragsbuch und Kundenkartei bereits EDV-unterstützt geführt, wobei Industriekaufleute die entsprechenden Daten über die Tastatur des Computers in das Gerät eingeben.

Am Bildschirm können sie die eingegebenen Daten überprüfen und durch Abrufen eines bestimmten Programms die vorhandenen Lagerbestände einsehen, um festzustellen, ob die bestellten Waren in ausreichender Menge lagernd sind. Dann setzen sich Industriekaufleute schriftlich oder telefonisch mit den KundInnen in Verbindung und vereinbaren mit diesen die Geschäftsmodalitäten (z.B. Liefertermin, Zahlungsbedingungen). Danach leiten sie die Bestellung an die zuständige Abteilung (Produktion, Versand oder Lager) weiter und führen die Abrechnung durch.

Im Lager kontrollieren die Industriekaufleute den Ein- und Ausgang der Waren und Materialien, stellen Lagerempfangsbescheinigungen aus und führen meist EDV-unterstützte Lagerlisten und Karteien. Bei der Auslieferung von Waren stellen sie die Versandpapiere aus und nehmen, sofern es sich um einen Transport in das Ausland handelt, die Zollabwicklung vor.

Die im Personalbereich beschäftigten Industriekaufleute berechnen die Löhne und Gehälter der im Betrieb beschäftigten ArbeitnehmerInnen. Sie berücksichtigen dabei die von den einzelnen Abteilungen geführten Stundennachweise sowie die zu leistenden gesetzlichen Abgaben (Lohnsteuer, Sozialversicherung u.a.). Die Lohn- und Gehaltsverrechnung erfolgt in den meisten Industriebetrieben bereits mittels spezieller Programmpakete über Computer, wobei die Industriekaufleute selbst keine Berechnungen durchführen, sondern nur mehr bestimmte Daten in die EDV-Anlage eingeben. Die ermittelten Netto-Löhne und -Gehälter werden auf die Bankkonten der ArbeitnehmerInnen überwiesen, die gesetzlichen Abgaben an Finanzamt und Krankenkassa abgeführt.